Warum Okkupieren?
Es für mich sehr wichtig, das öffentliche Räume und Plätze wieder zu dem werden was sie sein sollten, ein Ort der Kommunikation und des persönlichen Austauschs. Die Identität so scheint es ist wohl dazu verloren gegangen. Unsere Gesellschaft hat, so glaube ich, sich daran gewöhnt, das Entscheidungen in geschlossenen Räumen und hinter dicken Türen getroffen werden. An Vorteilsnahmen und Küngelleien hat man sich gewöhnt. Das empfinde ich als falsch. Viele wissen und spüren, dass das nicht in Ordnung ist, jedoch verhallt auch ihre Empörung in Stammkneipen und Wohnzimmern ungehört. Wenn jemand Missstände erkennt, dann wäre es gut wenn viele davon Erfahren. Es reicht nicht sich Internetforen zu empören, es reicht nicht alle Jahre wieder auf Familienfeiern immer wieder über die selben gesellschaftlichen Missstände mit dem Finger drauf zu zeigen. Seinen Unmut, allein durch das setzten eine X, auf dem Wahlzettel, zum Ausdruck zubringen reicht meines Erachtens schon gar nicht aus. Traue dich öffentlich zu sagen, was dich stört. Der nächste Schritt ist es, aber es nicht nur bei der Empörung zu belassen, sondern sich dahingehend einsetzen. Du hast ein konkretes Problem Engagiere dich in dem Sinne das du eine Lösung findest. Oder du hast eine tolle Idee, teile anderen deine Idee mit, vielleicht finden noch mehr Leute das gut.
Das kann aber nicht Virtuell geschehen, sondern muss zurück in die Öffentlichkeit, es gibt viel zu tun.
Ich denke es geht gar nicht so sehr um bloße Okkupieren, sonder vielmehr um das nutzen der Plätze, die uns eigentlich eh gehören sollten. Im Vordergrund stehen dabei die Asambleas in denen gesellschaftliche relevante Entscheidungen im Konsens getroffen werden. Raus aus den Hinterzimmern hinauf die Plätze zu verlagern. In einer echten Demokratie steht niemand über den anderen, deshalb sind Parteien und deren Vertreter sowie Vertreter sämtlicher anderen Organisationen ausdrücklich Unerwünscht. Kommen sie als Individuum sprich als Privatperson sind sie natürlich herzlich dazu angehalten, sich mit einzubringen.
Warum die Sache mit dem Zelt?
Das Zelt ist in mehrerlei Hinsicht ein Symbol für die weltweite Demokratiebewegung die im arabischen Frühling ihren Anfang genommen hat.
Ein Aspekt ist der des Schutzes als Mindestmaß an Behausung. Daphni Leef ist mit ihrem Zelt auf das Rothschild-Boulevard gezogen, die ein Zeichen gegen die überhöhten und unsozialen Wohnungsmieten in ihrer Heimatstadt setzen wollte. Viele tausend folgten ihr nach.
Ein weiterer Aspekt ist, dort wo sich viele Menschen versammeln werden auch Infrastrukturelle Systeme gebraucht, Zelte, Technik, Equipment, Strom, Wasser etc.. Egal ob auf dem Thairplatz in Kairo, dem Puerta de la Sol in Madrid oder dem Alexanderplatz bzw. der Reichstagswiese oder vielleicht ab dem 6.11 ab 14.00 auf dem Boxi in Berlin.
Puerta de la Sol